Huawei/Soyea B535-333

Yours truly hatte den Bedarf, mal ein bißchen LTE-Coverage auszutesten; der mobile Hotspot kann »nur« LTE Cat 3 (100/50), also galt es, mal was mit LTE Cat 7 (300/100) aufwärts zu erheischen.

Der B535-333 hat keine LAN- und nur drei(?) Feldstärke-LEDs.
B535-333 == B535-232 plus RJ11/VoLTE plus B32 & B38 plus 100/50 MBit/sec down/up minus LEDs minus Huawei-Branding.
Die Wahl fiel auf den ›Huawei‹ B535-333, weil a) günstig zu be­kom­men und b) mit RJ11-Te­le­fon-Schnitt­stelle (für – ver­mut­lich – VoLTE) — kann­ja­mal­nütz­lich­sein­weiß­te. Po­pu­lärer ist Huaweis B535-232, aber ulkigerweise kann der nicht nur keine Te­le­fo­nie, sondern hat auch zwei LTE-Bän­der we­ni­ger als der 333 – B1, B3, B7, B8, B20, B28 (B535-232) vs. B1, B3, B7, B8, B20, B28, B32, B38 (B535-333) – und ist the­o­re­tisch im LTE-Speed­batt­le hoff­nungs­los ab­ge­schla­gen: 300 down/100 up (B535-232) vs. 400 down/150 up (B535-333).

›Warum kein Gerät mit Cat 10+?‹

Ich zitiere einfach mal die Deutsche Telekom:

LTE Max bedeutet, dass die Da­ten­nutz­ung im Mo­bil­funk-Lauf­zeit­ta­rif mit der maxi­mal ver­füg­bar­en LTE-Ge­schwin­dig­keit im Down- und Up­load er­folgt.

Die maximal ver­füg­bare LTE-Ge­schwin­dig­keit ist in den Ta­rifen Ma­gen­ta­Mobil so­wie in den Da­ten­ta­rifen Data Com­fort ohne Auf­preis in­kludiert. Die Ge­schwin­dig­keit ist u. a. ab­hängig vom Ge­räte­typ und vom Netz­aus­bau­ge­biet (max. er­reich­bare Band­bre­iten 300 MBit/s im Down­load und 50 MBit/s im Up­load).

Die Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­keit von bis zu 300 MBit/s im Down­load ist in immer mehr Re­gionen ver­füg­bar. In­for­ma­tionen zum Netz­aus­bau und zur Ver­füg­bar­keit von LTE mit bis zu 300 MBit/s er­hal­ten Sie unter auf unserer Netz­aus­bau-Seite.

Cat 6 scheint also das Ende der LTE-Fahnenstange in Deutschland zu sein/zu werden.

Insofern: ich glaube nicht daran, daß Deut­sche Te­le­kom, Voda­fone Deut­schland oder o2 Ger­many die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten von z. B. LTE Cat 20 (ir­gend­was weit jen­seits von 1 GBit down und ir­gend­wo bei 300 MBit up) noch re­ali­sier­en wer­den — selbst ohne »5G an jeder Milch­kan­ne« ist die Ka­ra­vane auf dem Weg von 4- zu 5G.

Davon ab: für meine Zwecke ist Cat 6 locker ausreichend 😉 Und: anders als 5G-Gerätschaften auch finanzierbar.

Effektiv suchen ›wir‹, die lokalen Frei­funker, nach Wegen, be­stimmte ›schlech­t er­schloss­ene‹ Ge­gen­den über Mo­bil­funk an­zu­bin­den — weil weder ›Breit­band­kabel‹ noch ›Vector­ing-DSL‹ vor Ort ver­füg­bar sind und Richt­funk auf­grund der Ent­fern­ung und Geographie sich nicht aus dem Är­mel schüt­teln läßt. Ja, nichts hält län­ger als ein gutes Pro­vi­sorium, aber hier kann man durch­aus davon aus­gehen, daß die Akteure durc­haus mit anderen Lang­zeit­lös­ungen lieb­äugeln — Glasfaserausbau, Richtfunk, …

Anyway, das zur Motivation; um also den Netzausbau vor Ort testen zu können, bedarf es einerseits eines Gerätes mit wenigstens LTE Cat 6, andererseits einer SIM, die die Bandbreite auch nutzen dürfte. Und letztere sollte entweder den eigenen ständigen Bandbreitenbedarf abdecken — oder keine, maximal geringe, monatliche Kosten mit sich bringen.

Auftritt Telekom Data Prepaid: 0 EUR/Monat, »Bestes Netz mit LTE Max«, »Bestes 5G-Netz, wo verfügbar«, »EU-Roaming + Daten­nutz­ung in CH«; Kosten fallen an, wenn man »Daten­pässe« bucht, die eine Lauf­zeit von 24 Stunden bis 90 Tagen bieten und mit Kos­ten von 4,95 bis 29,95 EUR ein­her­gehen. In­ter­es­sant für Tests ist da Data Pre­paid S (1 GB, 24 Std. gültig, 4,95 €), für die private Nutz­ung Day­Flat un­li­mi­ted (un­be­grenzt, 24 Std. gül­tig, 9,95 €) — beides eben mit »LTE Max« und – na­tür­lich nicht über den LTE-Router – auch 5G (Max? Nicht wirk­lich de­fi­niert). Un­limi­ted ist zwar für dauer­hafte Nutz­ung te­le­kom­typ­isch pro­hi­bi­tiv teuer, aber für ge­legent­liche Nutz­ung – z. B. ein Wochen­ende bei den netz­losen Schwie­ger­el­tern – ein tolles An­ge­bot.

Davon ab ist »Daten­nutz­ung in CH« in meiner aktuellen Lebenssituation wertvoll — K2 lebt aktuell im Elsaß, und weder in K2s deut­schem noch fran­zö­sischem Tarif ist ›die Schweiz‹ be­inhaltet — und das mit Basel quasi um die Ecke und als sehr regulärem Tran­sit­bahn­hof. Ja, Europa ist auch 2021 kein einfaches Terrain für Da­ten­rei­sen­de. Aber ich schweife wieder ab …

Nanü, kein Telekom-4G am B535-333?
Huawei/Soyea B535-333 findet kein Telekom-Netz mit einer Telekom-SIM?
Also habe ich mir eine solche SIM be­stellt — und nach 4 Stun­den in der Video­ident-War­te­schlei­fe, ver­teilt über zwei Tage, hat die Te­le­kom 72 Stun­den nach Be­stell­ung man­gels po­si­ti­vem Video­ident die Be­stell­ung stor­niert. Am Mon­tag war ich dann im lokalen T-Punkt und habe eine Karte mit­genom­men.

Allein: nach Einlegen der Telekom-SIM in den B535-333 die Ernüchterung — kein Netz.

Hmm. Vodafone 4G, o2 4G, also funktioniert das Funkmodul. Ja, Telekom war $früher – vor knapp 10 Jahren – hier nicht einmal telefoniefähig, aber – seriously – heute noch immer? Oder vielleicht ein APN-Konfigurations-Fehler? Erstmal ab ins Telefon mit der SIM.

's Handy hat's Telekom-4G-Netz …
Lt. Handy gibt es hier durchaus Telekom-4G.
Und ja, das Telefon findet ein Telekom-4G-Netz. Hä? War der Kauf eines B535-333 statt eines B535-232 doch ein Fehler? Kann der -333 vielleicht nur im VF- und O2-Netz arbeiten? Soll es ja geben …

Hektische Suche nach den Spezifikationen — hmm, nee, der -333 kann alles, was der -232 kann, und noch mehr.

Ach guck, es gibt doch T-4G hier ...
Nach langer Suche wurde der B535-333 doch fündig.
Hmm.

SIM wieder in den -333, weiter recherchieren, Blog-Beitrag vorbereiten. APN-Daten ändern. Gerät zurücksenden? Dann plötzlich: we have a link!

Was genau nun solange dauerte, keine Ahnung. Vermutlich ist der Empfang hier doch noch immer eher mau, vielleicht braucht der B535-333 auch nur sehr lange für den ersten Link über alle Bänder. Letztlich tut er aber, wofür er angeschafft wurde, und das ist dann auch die Hauptsache.

Anderer Standort == mehr Netz.
Zwei Arm­län­gen Po­si­tions­ver­än­der­ung im Raum ma­chen ei­nen gro­ßen Un­ter­schied …
Mit einer Veränderung des Standortes um rd. 2 Meter im Raum wurde aus einem mauen Empfang dann ein deutlich akzeptablerer.

Was ich noch nicht probiert habe: ein Telefon anzuschließen; anders als vielleicht von Fritzboxen bekannt, kommt der B535-333 komplett ohne jegliche Menüpunkte bzgl. Telefonie daher.

5GHz-Problem
Firm­ware-Pro­blem: 2,4- und 5 GHz-WLAN müs­sen un­ter­schied­liche Na­men ha­ben.
Eine an­de­re Eigen­art der ak­tuel­len Soyea-Firm­ware – 11.0.2.51­(H380­SP1­C983) – ist es, daß das 2,4 GHz-WLAN zwin­gend eine andere SSID als das 5 GHz-WLAN haben muß. Das will man eigentlich nicht, denn es verhindert Band-Steering und nötigt die Nutzer, mehrere WLAN-Netze zu konfigurieren. Für die geplante Nutzung allerdings ist dies nebensächlich — schade nur, daß Huawei, der augenscheinliche Mutterkonzern zu Soyea/OEM des B535-333, dies in der Firmware zum B535-232 behoben hat, hier aber nicht.

Aber mit GBit-Ethernetports, wer braucht da schon WLAN?