Golem berichtet am 9. März gleich zweimal über das Problem in Behörden, daß ggf. keine Rufweiterleitungen eingerichtet werden können.
Eine Perle zum Vorteil von VoIP möchte ich für die Nachwelt erhalten: »Vermittele die TK-Anlage die Gespräche über VoIP, sei die Anzahl der Leitungen grundsätzlich nur virtuell durch die maximal verfügbare Bandbreite vor Ort beschränkt. Das sei bei der Breitbandsituation in Deutschland allerdings häufig auch ein Problem.«
Mehr muß man über die Situation in Deutschland nach 16 Jahren CDU-geführter Regierungen eigentlich nicht wissen.
Und ja, am eigenen Anschluß kann man sehen, wie die Theorie – 1000/50-Zugang per »Glasfaser-KOAX-Technologie« – in der Praxis in Deutschland im Jahr 2021 aussieht. Und nein, gut sieht es nicht aus, Bandbreiten jenseits der 200, 300 MBit/sec sind nicht erreichbar, nur von einem anderen ISP sind quasi dauerhaft über 500 MBit/sec beziehbar, der Rest dümpelt weit unterhalb eines Vectoring-VDSL2-Zugangs der Telekom.
Und ja, für das gleiche Geld, allerdings plus Mehrwertsteuer, gibt’s am Businessanschluß mehr Durchsatz. Jetzt nicht so, daß es einer Offenbahrung gleichkäme, aber immerhin oft über 100 MBit/sec; ist doch schon mal was. Die Asymetrie deutscher Internetzugänge ist allerdings durchaus ein Problem, auch insbesondere im Kontext von VoIP. Zwar ist alles über 10 MBit/sec relativ ›üppig‹, wenn man ISDN-Qualität bei 64 kBit/sec ansetzt — 16 Sprachkanäle pro MBit/sec, da sollte ein 10 MBit-Upstream für 160 Weiterleitungen reichen.
Aber klar, wo noch analoge TK-Anlagen verwendet werden – die super mit Fax-Geräten harmonieren –, ist dann schnell Schicht im Schacht, wenn jeder Anruf rein einen Anruf, und damit eine Leitung, raus bedeutet.
Und es ist wieder ein Beweis, daß das Bundesinnenministerium nicht auf der Höhe der Zeit agiert: »In einem Rundschreiben des Bundesinnenministeriums von Anfang Februar 2021 heißt es, die telefonische Weiterleitung aus den Büros nach Hause führe „zu einer zeitweisen Überlastung der Netze des Bundes“, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.« Die Überlastung liegt aber mithin nicht bei den Netzen des Bundes, sondern viel lokaler — siehe oben. Sprachtelefonie benötigt nur geringe Bandbreiten, das BMI übertreibt also wieder maßlos. Die Digitalisierung der Bundesrepublik wurde verschleppt und verschlafen, insbesondere in den und durch die Behörden. Was für Honks 🙁