Jetzt werde ich langsam doch etwas ballistisch.
In 2019 riefen die Stadtwerke Gütersloh zusammen mit BItel auf, für 99,– (zzgl. Anschlußgebühr an ihr Netz und zzgl. 24-Monats-Vertrag) in »Kattenstroth ›Mitte‹« das eigene Haus/die eigene Wohnung per Glasfaser anbinden zu lassen. Als frühzeitiger Interessent in Kattenstroth lud man mich seinerzeit auch zur Infoveranstaltung. Allein: die Hausnummer 107 war gar nicht im Ausbauplan. (Wenn ich das heute lese, finde ich es ja dreist, daß für den tatsächlichen Anschluß an den gelegten Glasfaseranschluß nochmals eine Anschlußgebühr fällig wird — aber, hey, so ein Stadtwerk, das muß ja auch Gewinne erwirtschaften …)
Auf Intervention nach der Infoveranstaltung wurden dann mein sowie ein Nachbargrundstück in den Ausbauplan aufgenommen, meinerseits wurde der Vertrag gen Stadtwerke/BItel geschickt — aber am Ende wurde das Vermarktungsziel bis Ende 2019 nicht erreicht: »Die notwendige Vertragsabschluss-Quote von 35 Prozent ist weder in Avenwedde Bahnhof noch in Kattenstroth „Mitte“ erreicht worden.« Nun ist es aber auch etwas schwierig, ›alteingesessenen‹ Bürgern, die schon mit der Umstellung von POTS/ISDN auf VoIP überfordert sind, die (mittel- bis langfristigen) Vorteile vom Glasfaser in den eigenen Keller vs. Unitymedia-»Koax-Glasfaser« vs. Telekom-»Glasfaser inside«-Outdoor-DSLAMs nahezubringen. Das wurde mir damals in der Veranstaltung am 17.09.2019 in der Janusz-Kurczak-Gesamtschule mehr als deutlich …
Anyway: Die Stadtwerke Gütersloh und BItel haben dann kreativ umgeplant und aus dem Ausbaugebiet »Kattenstroth ›Mitte‹« wurde das Teilausbaugebiet »Kattenstroth ›Mitte‹«, wo die Vertragsabschlußquote erfüllt wurde — der Rest wurde stumpf nicht mehr betrachtet.
Für die negativ Betroffenen nicht so lustig, aber immerhin wurde ›irgendwo‹ ausgebaut.
Drei Jahre später muß ich nun aber festellen, daß die Stadtwerke Gütersloh mit ihrer Tochter BItel mich offensichtlich – da 2019 ausgesondert? – endgültig nicht mehr anzuschließen gedenken.
Augenscheinlich wurde zum 15.08.2022 die Vermarktung u. a. für »Kattenstroth ›Nordost‹« gestartet. Ist zwar komplett an mir vorbeigegangen – habe kein Totholz-Abo, es gab keinen Flyer im Briefkasten und anders als 2019 auch keine Einladung per Brief –, aber dies ja vielleicht auch gezielt: Denn in der Karte zum »Vermarktungsgebiet Kattenstroth ›Nordost‹« wird gerade meine Hausnummer 107 ausgespart — der Nachbarhausnummer 107a hingegen wird Glasfaser angeboten. Zur Erschließung der 107a wird man aber das Kabel an der Hausnummer 107 vorbeiführen müssen — ernsthaft, Stadtwerke Gütersloh, wollt Ihr mich verarschen?!
In diesem Konkext sind dann Statements wie dieses zum Jahresabschluß 2021 nur noch frech:
„Was uns vom Wettbewerb unterscheidet, ist zum einen unser großes Engagement für den Ausbau der lokalen Infrastruktur. Zum anderen investieren wir in die Lebensqualität unserer Heimatstadt“, unterstreicht Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda.
In Deutschland gibt es keinen Wettbewerb bei Glasfaser. Schon gar nicht, wenn die lokalen Stadtwerke offensichtlich einen Bann über Dein Grundstück verhängt haben. »Dürfen die das?« wäre die nächste Frage. Und inwiefern ist der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Morkes, Bürgermeister der Stadt Gütersloh, in diesen gezielten Ausschluß Gütersloher Bürger von zukunftsfähigen Infrastrukturen involviert? Vielleicht nicht persönlich, aber als Aufsichtsratsvorsitzender trägt er die Verantwortung für das Tun seines beaufsichtigten Unternehmens, der Stadtwerke Gütersloh GmbH …