Memorylane

Zwischen 2000 und 2015 wurden Räume mit Videotechnik ausgestattet, um »Telepräsenz« zu realisieren.

Initial nur dem oberen Management vorbehalten – die aber lieber kreuz und quer über die Weltmeere flogen, nicht zuletzt, weil dies auch einen persönlichen (Vielfliegerstatus und/oder -meilen) Vorteil brachte – diffundierte das Thema ›Videokonferenz‹ in der 10er Jahren mehr und mehr auch in die Arbeitsebenen multinationaler Konzerne. Bei $AG-1 wurden einzelne Meetingräume mit All-Video-Wänden bestückt — eine Seite des Raums bestand aus (nahezu) nur Videowand, vermutlich, um bei ähnlich bestückten Räumen auf der anderen Seite das Gefühl eines verbundenen Raumes zu schaffen. Ich habe (leider) nie einen full blast Technikeinsatz gesehen, mit der VidCo zu nur einem anderen Laptop-Teilnehmer fühlte sich das immer etwas merkwürdig an.

Screenshot
Etwas ›awkward‹, so ein sta­ti­onär­es Sys­tem — wo man heute über Desk-/Laptop, oder gar ein Smart­phone, Vi­deo­kon­fe­renz­en mit zig Teil­nehmern in FullHD+ via Jitsi, Big­Blue­But­ton, Sky­pe oder Zoom führen kann
Umsomehr aus der Zeit gefallen erscheinen heute die Angebote der Technik aus der Zeit in der Bucht. Und vielleicht hatte das ›Videotelefon‹ – welches nicht nur bei Cisco ein jahrelanges kurz-vor-dem-Durchbruchs-Marketing hinterlassen hat –, schlicht und ergreifend deshalb keine Chance, weil, als es technisch umsetzbar war, auch das Mobil- dem stationären Telefon den Rang abgelaufen hatte?

Wie dem auch sei: in den frühen 20ern erscheint es schon sonderbar, daß sich Leute vor … nicht kleinen Endgeräten eingefunden haben sollen, um dann ein Gruppenmeeting über Orts- oder Längergrenzen hinweg durchgeführt zu haben? Selbst, wenn man die vorige Zeit durchlebt hat … manche Geräteideen aus der Vergangenheit muten heute sonderbar an.