Am 02.03.2023 wurde Vorgang 90/2023 veröffentlicht. Am 14.03.2023 tagte der zuständige Ausschuß der Stadt Gütersloh.
Eine Woche vorher hatte ich SPD-Politiker auf Unstimmigkeiten hingewiesen, und ich habe die begründete Annahme, daß auch mindestens eine andere Fraktion ›informiert‹ war. Kernpunkte:
- Bis heute hat die Verwaltung keine Aussage getroffen, welche der Unterkünfte aus der Gebäudeübericht WLAN als – vgl. Vorlage 482/2021 – als »wohnungsgleiche Unterkünfte« zählen. Nur damit ist eine Beurteilung möglich.
- Lt. 90/2023 kostet die Glasfaseranbindung im Lütgertweg »17.500,00 €«. Das ist über 17.000 EUR teurer als der von BITel im Ausbaugebiet Lütgertweg Hauseigentümern angebotene GF-Hausanschluß (99,– EUR) — warum?
- Die Bilder vom Lütgertweg 34 zeigen augenscheinlich keine Glasfaser-, sondern Duplex-Kupferkabel. Auf Bild 2 ist oben ein Kupferkabel-Verteilfeld eingebaut. Auf Bild 1 ist in der Vergrößerung »4×2« und »AWG22« (oder »AWG23«) zu erkennen, das spräche für vier verdrillte Kabelpaare (»Twisted-Pair«), zudem steht »AWG« für American Wire Gauge und spezifiziert Durchmesser von Kupferadern. Auch zeigt Bild 3 eher keine »Glasfaserleitung in einem Raum (Lütgertweg 34)«, sondern der Anmutung nach eher ein Duplex-Cat.6-Kabel, sprich: Kupfer.
- Die Aussage der Verwaltung, Angebote für die »interne Verrohrung zwischen den Häusern« könnten erst nach Legung des jeweiligen Glasfaseranschlusses eingeholt werden, ist nicht nachvollziehbar. Zumal, wenn man Kupfer statt Glas ausbaut, kann dies jederzeit vorher erfolgen — und eine solche Verkabelung könnte auch für Interimslösungen (5G/Starlink) schon genutzt werden.
- Nach wie vor kein Wort zu den anderen Gebäuden aus der »Gebäudeübericht WLAN« aus 2021 und welche Pläne und Zeithorizonte Verwaltung dort hat.
Wird es Nachfragen seitens der Politik gegeben haben — zwei Jahre nach Start politischen Initiative?
Nachtrag: In der Sitzung wurde seitens der Verwaltung klargestellt, daß der Glasfaseranschluß für den Lütgertweg 34 »nur« 120 EUR gekostet habe; alleine die »Verrohrung« der Gebäude haben mehrere tausend Euro gekostet. Sprich: die 17.500 EUR sind die Gesamtkosten für die ›Glasfasertauglichmachung‹ der Liegenschaft Lütgertweg 34; inwiefern da auch schon der noch notwendige WLAN-Ausbau miteingepreist ist, ist leider unklar. Es gab eine Nachfrage, warum man denn mit Kabeln statt »mit WLAN« arbeiten würde, was doch sicher deutlich günstiger wäre. Antwort der Verwaltung, sinngemäß: So funktioniert es sicher, und in Gütersloh mache man nur ›ganze Sachen‹. Nunja.